Kombitour #2
Nideggen | Heimbach

Der Nideggener Badewald und der Heimbacher Meuchelberg. Zwei Naturschätze – jeder für sich eine Wanderung wert – doch gerade als Kombination etwas Besonderes. Zweimal geht es aus dem Tal der Rur hinauf auf die Höhe. Vorbei an Lieblichem und Wildem, beschenkt durch spektakuläre Blicke und märchenhafte Plätze. Am Ende dieser Kombi-Tour steht ganz unmathematisch fest: Wer eins und eins addiert, hat manchmal mehr als 2!

Wandern zwischen Badewald und Meuchelberg

Naturschatz Nummer eins, das ist geografisch auf dieser knapp 15 Kilometer langen Wanderung der Badewald. Er liegt oberhalb des Nideggener Ortsteil Abenden. Was also liegt näher, als mit der Rurtalbahn als Zubringer einen bequemen und umweltbewussten Auftakt zu nehmen. Vom Haltepunkt Abenden aus sind es nur wenige Minuten bergan bis unterhalb der Talbrücke der L 249 der Einstieg in den Badewald wartet. Wie überall auf dieser Wanderung, weisen die Schilder der Rureifel den Weg. In diesem Fall ist es das Wanderzeichen 67 des Hundsleyweges, das Sie auf der ersten Etappe begleitet. Schon nach etwa zwei Kilometern durch den lichten Wald wird es mit der Schatzsuche ernst, denn der Badewald hat stürmische Zeiten hinter sich. Kelten, Germanen und Römer meldeten hier nicht immer friedlich ihre Besitzansprüche an. Bis heute finden sich Spuren, etwa Steine mit Einritzungen, geheimnisvolle Mulden, aber vor allem die Reste einer mittelalterlichen Wallburg, geschützt durch zwei Wallgräben. Doch nicht nur die Geschichte dieses Waldes bannt seine Besucher. Es sind ebenso die Stille, der grandiose Ausblick an der Hundsley und die weichen Waldgraswege, gesäumt von Waldkiefern und jungen Laubbäumen. Leicht läuft es sich auf diesem Untergrund in einem großen Bogen nach Abenden zurück. Auf den letzten Kilometern spielen die Wiesen und Weiden des offenen Simutstals ihren idyllischen Charme aus.

Tour-Informationen

Start Bahnhof Abenden
Aufstieg 460 m
Abstieg 434 m
Länge der Tour 15,3 km
Dauer 4:45 Stunden
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Von Abenden nach Blens

Zurück in Abenden lockt die örtliche Gastronomie zur Zwischenstärkung. Allzu lang sollte der Stopp jedoch nicht dauern, wartet doch mit dem zweiten Naturschatz in Heimbach noch ein lohnendes Ziel. Am Bahnhof queren Sie die Gleisanlagen und halten Ausschau nach dem Zeichen der Buntsandsteinroute. Ihm folgen Sie auf dem Weißdornweg ruraufwärts und tauchen am Ortsausgang in den Wald hinein. Mal in greifbarer Nähe der glitzernden Rur, mal durch laubreiche Wälder, mal durch freie Feldflure laufend sammelt die Strecke Bestnoten in der Kategorie Abwechslung. In Höhe der Ortschaft Blens streift die Tour erstmalig den Rand des Nationalparks.

Die Leuchtenden Bundsandsteinfelsen von Blens

Jufferley, Breidesley und Engelsley. Die drei „Felsdamen“ zeigen sich oberhalb der Ortschaft Blens als herbe Schönheiten. Mit intensiv rötlicher Farbe leuchten sie aus den bewaldeten Steilhängen hervor. Die außergewöhnliche Farbe ist auf das Vorhandensein von Eisenoxid zurückzuführen. Die unter Naturschutz stehenden Felsen bieten wärmebedürftigen Tier- und Pflanzenarten eine in Europa selten gewordene Heimat. Flechten, Moose, Mauereidechsen und auch der Uhu wissen die besondere Höhenlage bei Blens zu schätzen. Unser Weg bleibt auf der anderen Talseite, bietet aber auch immer wieder spektakuläre Ausblicke. Wenn das erste Mal das Wanderzeichen 68 auftaucht, heißt es Abschied nehmen von der Buntsandsteinroute. Bald schon nähern Sie sich der kleinsten Stadt Nordrhein-Westfalens.

Der Heimbacher Meuchelberg – Alles andere als ein gefährlicher Ort

Sie überqueren nun die Schwammenaueler Straße und folgen dem Wanderzeichen 29 hinauf auf den Meuchelberg. Kunstobjekte, schattige Mischwälder, sonnige Eichenwälder und immer wieder Blicke auf das Heimbacher Staubecken mit dem prachtvollen Jugendstilkraftwerk machen die Runde um den Meuchelberg kurzweilig und alles andere als unheimlich. Auf den südwärts gerichteten Hängen breitet sich um die Felsen eine wärmeliebende Vegetation aus. Mauereidechsen oder der zur Familie der Feldheuschrecken zählende Steppen-Grashüpfer geben sich hier ein seltenes Stelldichein. Ein Grund unter vielen für die Ausweisung des Meuchelbergs als Naturschutz- und Natura-2000 Gebiet. Nahe des Aussichtspunkts lässt sich Merkwürdiges entdecken: Einige Eichen wachsen vielstämmig in die Höhe. Sie erinnern daran, dass in früheren Zeiten auf dem Meuchelberg geplentert wurde, sprich Bäume wurden regelmäßig auf den Stock gesetzt, um ihr junges Holz und die Rinde zu nutzen. Nach einem gemütlichen Abstieg endet die Tour am Nationalpark Tor im Heimbacher Bahnhof. Von den Naturschätzen kommend, sind die in der Ausstellung präsentierten „Waldgeheimnisse“ die perfekte Zugabe. Eine weitere, nach rund 900 absolvierten Höhenmetern absolute verdiente, sind die kulinarischen Angebote der gastfreundlichen Stadt Heimbach. Zurück nach Abenden bringt Sie im Stundentakt die Rurtalbahn. Bequem zurückgelehnt, lässt sich in ihr der wunderschöne Streckenabschnitt der Wanderung noch einmal aus anderer Perspektive erleben.