Der Engelsblick & die Waldkapelle

Der Engelsblick ist ganz im Wortsinn ein himmlischer Platz. Die sich an diesem idyllischen Aussichtspunkt und im weiteren Wegeverlauf bis zum Eifelblick Waldkapelle präsentierende herrliche Panoramasicht reicht vom Obermaubacher Staubecken über die Burg Untermaubach bis auf die Höhen der nördlichen Eifel. Picknickplätze laden im Schatten der Bäume zur Rast ein. Bei so viel Paradiesischem ist natürlich der Teufel nicht weit. Seine Spuren finden sich im Waldbereich unterhalb des Engelsblicks. Der Kreuzauer Naturschatz: eine wunderbare Mischung aus Naturerleben, geologischen Entdeckungen und heimatkundlichen Sagen.

Am Engelsblick sowie  auf der Wegestrecke zum Eifelblick Waldkapelle zeigt das „Nordeifel-Kino“ seinen geschätzten Klassiker. Die Hauptdarsteller: Wasser, Wälder, Felsen und harmonisch sich in die Landschaft fügende Orte. Auf der Tonspur sind ─ aus dem Tal hochsteigend ─ nur das Hupen der Rurtalbahn und das Rauschen der Fischtreppe am Obermaubacher Staubecken zu hören. Doch das Programm am Engelsblick hat noch mehr zu bieten. Da sind zum einen die irritierenden Kies-Sandhügel im lichten Waldgebiet und zum anderen die Abraumhalden als Relikte des Leversbacher Erzbergbaus. Wie an vielen Orten in der Eifel wurde auch am Engelsblick schon seit der Römerzeit nach Erz gesucht. Die Chance war groß, denn durch den porösen, wasserdurchlässigen Sandstein waren in der Vorzeit heiße Lösungen aufgestiegen, die Blei- und Kupfererze im Gestein ablagerten. Der Streit um den „Bergzehnt“, eine Art Steuer, zwischen dem Herzog von Jülich und dem Freiherrn von Drove belegt, dass sich der Bergbau bis ins Mittelalter fortsetzte.

Die Mausauel – eine natürliche Kunstgalerie

Unterhalb des Engelsblicks wandern Sie an mehreren sich auf dem Südhang der Mausauel erhebenden phantasieanregenden Steinriesen vorbei. Sie sehen eine Galerie von Felsformationen mit Steineinschlüssen, Flechten und Moosen sowie bizarren Formen, die allesamt einen Fotoklick wert sind. Ein kurzer Abstecher über einen Waldpfad führt zu einem außergewöhnlichen Felsen, dessen brachiale Felsteilung der Sage nach nur das Werk des Teufels sein kann. Und wirklich, nach ein paar Schritten stehen Sie vor dem „Gespaltenen Stein“ in dessen Nähe der Teufel seinen Hand-oder besser Klauenabdruck hinterlassen hat.

Eifelblick „Waldkapelle“ Obermaubach

Nicht nur sagenumwoben, sondern auch ein zu jeder Jahreszeit lohnendes Ausflugsziel mit malerischen Fotomotiven ist der Eifelblick Waldkapelle mit seiner herrlichen Aussicht auf das Staubecken Obermaubach und das Rurtal. Inmitten der Waldflächen thront hier hoch über Ort und Stausee die im Jahr 1996 von der Arbeitsgemeinschaft Obermaubach errichtete malerische Waldkapelle und lädt zur Rast und besinnlichen Einkehr ein. Spätestens hier gibt es ein klares Ergebnis: Im Wettstreit zwischen Engel und Teufel haben in Kreuzau die guten Mächte ihre Nase deutlich vorn.

Tour-Informationen

Start Parkplatz an der Ecke Mausauel/Titzgarten
Aufstieg 170 m
Abstieg 170 m
Länge der Tour 7,7 km
Dauer 2:15 Stunden
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Besonderheiten am Engelsblick & Waldkapelle

Das Multitalent Niederwald

Man merkt es gleich: dieser Wald ist nicht düstern, sondern lichtdurchflutet. Mehrstämmige Bäume ziehen die Blicke auf sich. Dazwischen Sträucher und eine artenreiche Krautschicht. Der Eichen-Niederwald an der Waldkapelle ist das Überbleibsel einer historischen Waldwirtschaft. Schon die Römer setzten geeignete heimische Bäume wie Eichen, Weiden oder Hasel in einem regelmäßigen Rhythmus – zwischen fünf und dreißig Jahren – auf den „Stock“. Die gestutzten Bäume trieben aus dem Stumpf, teilweise mehrstämmig, wieder aus. Die so entstehenden Niederwälder wurden intensiv genutzt. Die Stämme als Brennholz, die Rinde der Eichen zur Gerbung von Leder, die Eicheln zur Schweinemast, das Laub als Einstreu für die Ställe. Über die Jahrhunderte war das ein Raubbau, wie es die sehr dünne Erdschicht an der Waldkapelle zeigt. Im 20. Jahrhundert setzte sich die Hochwaldwirtschaft durch, der Niederwald wurde zu einer vergangenen Form der Bewirtschaftung.

Die Fischtreppe – auch Fische wollen aufsteigen

Der Bau der Obermaubacher Staumauer 1934 schaltete die Ampel für Lachse, Bachforellen, Äschen und andere Wanderfische auf Rot. Ein Aufstieg in die höhergelegenen Laichgebiete von Rur und Kall wurde unmöglich. Erst seit 2007 heißt es wieder: Bahn frei! Möglich macht es eine 280 Meter lange künstliche Fischtreppe. Gut zu beobachten sind die vorbeieilenden Flussbewohner hinter einer Panoramascheibe im benachbarten Gebäude. Die wissenschaftliche „Verkehrszählung“ zeigt, dass die Fischtreppe gut angenommen wird. Dass sich auch schon einmal ein Biber der Treppe bediente, lässt vermuten, dass sich gute News auch in der Tierwelt herumsprechen.

Die Teufelsley trägt die Handschrift des Satans

Gut und Böse. Engel und Teufel. Von diesem ewigen Kampf erzählt die Legende der Teufelsley. Ihr Schauplatz: die Burg auf der Mausauel bei Leversbach. Bekannt als Ort edler Rittertugend bis zum Auftauchen eines ungebetenen, teuflischen Gastes. Der schwarze Ritter brüskiert und provoziert mit seinem Benehmen die Burgbewohner und Bewohnerinnen, bis es zum finalen Duell mit dem Hausherrn, dem Leversbacher Ritter, kommt. Nach heftigem Kampf stürzt dieser, gestärkt von Gotteskraft und Minnesang, den Satan in den Abgrund. Mit drei glühenden Schwertschlägen durchtrennt der diabolische Ritter beim Aufprall den Felsen, in dessen Spalten er für immer verschwand. Seither ist unterhalb des „Gespaltenen Steins“ der Abdruck der Teufelsklaue zu sehen. Einmal mehr versuchte sie vergeblich, das Gute herabzuziehen.